Corona und „Geschichten übern Gartenzaun“

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Volkssolidarität habilis gGmbH

Sozialtherapeutisches Zentrum Halle

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Corona lähmt und zwingt zum um- und neudenken. Wer hat das in den letzten Monaten nicht erlebt!

Mit dem, für uns alle bis zum März 2020 nicht vorstellbarem, Lauf der Dinge waren natürlich auch wir in vielerlei Hinsicht gezwungen umzudenken, zu improvisieren und neu zu wagen. Ein Aspekt war, dass unsere, bis dahin gern genutzten gärtnerischen Beschäftigungsangebote in Stichelsdorf schlicht nicht mehr umzusetzen waren.

Lockdown, Mindestabstand und Co. machten es einfach unmöglich, mit einer Gruppe von Teilnehmern im Kleinbus in die Ortslage weit im Osten von Halle zu fahren. Da das Angebot jedoch immer gern genutzt wurde, mussten Alternativen her! Die Kollegen des STZ hatten die Idee, in der angrenzenden Gartenanlage einen verwilderten Garten mit und für unsere Klienten ur- und nutzbar zu machen. Der Anblick der auserwählten Parzelle, ließ jedoch auch hartgesottene Optimisten, wie den verfassenden Einrichtungsleiter, zunächst einmal innehalten.

Vorgabe war: „macht eine Umfrage unter den Leuten und vor allem, überzeugt mich mit einem Plan.“ Aus dem Kreis der Teilnehmer wurde schnell viel Interesse angemeldet. Skeptiker im Kollegenkreis wurden argumentativ überzeugt und nach und nach entstand ein Plan. Beides überzeugte nun auch den zunächst eher pessimistisch gestimmten „hartgesottenen Optimisten“.
Zum 01.11.2020 war das STZ Halle dann „Gartenfreund“ in der Kleingartenanlage „Fortschritt e.V.“.

 

Noch im Herbst wurde ein Weg durch einen Dschungel aus bösartig stechenden und kratzenden Brombeeren und allerlei eigentümlichen Wildwüchsen gebahnt und der Zaun, welcher seine besten Zeiten offensichtlich im 20. Jahrhundert hatte, erneuert.

Nach einer kurzen Winterpause ging`s dann richtig zur Sache. Mit täglich bis zu zehn Teilnehmern ging`s den Unkräutern und den Resten der vormals abgebrannten Gartenlaube an den Kragen. Hierbei galt das Motto „nichts verschwenden, wiederverwenden“!

Der unter dem Gestrüpp gefundene Gartenteich soll in seiner ureigenen Bestimmung eine neue Renaissance finden. Die Reste der alten Laube wurden für Wege und eine Kräuterspirale verwendet.

Rasen wurde gesäht, Obstbäume gepflanzt und Gemüsebeete angelegt.

Heute, acht Monate nach dem ersten Schock, nimmt unser Garten durch die Arbeit von vielen Menschen jeden Tag mehr Gestalt an. Er erfüllt täglich seinen wichtigsten Zweck. Er ist für unsere Teilnehmer Aufgabe, lenkt ab, schafft Erfolg und bringt Freude, lässt „Alternativen (er-)leben“.